Die erste Obersalbacher Damenmannschaft in der Saison 1970/71:
Stehend von links nach rechts:
Elke Wolter, Astrid Philippi, Karin Wirbel, Christa Paulus, Brigitte Jungmann, Petra Degand, Angelika Marzahn, Trainer Max Degand jun.
Kniend von links nach rechts:
A. Braun, P. Cremers, Silvia Hansen, Gudrun Engel, Hannelore Kraus.
Bereich Damen- und Mädchenfußball haben die Sportfreunde Obersalbach über 20 Jahre lang zu den Großen im Saarland gehört. Schon im Jahre 1970, als der Damenfußball in Deutschland offiziell eingeführt wurde, war der SFO dabei.
Diese erste Salbacher Damenmannschaft existierte drei Jahre lang. Als dann die besten Spielerinnen, wie Gitte Jungmann (später: verheiratete Schwarz), Silvia Hansen (verheiratete Huwig), Angelika Marzahn (verheiratete Dittgen) und Gudrun Engel (verheiratete Brehme) den Verein Richtung Fischbach und Reisbach verlassen hatten, wurde sie abgemeldet.
Doch sechs Jahre später, im Mai 1979, gründete Fredy Dittgen eine neue Mannschaft. Eine Mannschaft, die für Furore sorgte. Auf Anhieb wurde sie Meister. Und zwar ungeschlagen, mit einem Torverhältnis von 116:11 und einem Punktverhältnis von 45:3. Torschützenkönigin wurde Brigitte Schwartz mit 48 Treffern. Herausragende Spiele lieferte diese Mannschaft. So den Rekordsieg von 16:0 gegen die Spvgg Merzig oder das sensationelle 12:1 gegen Vizemeister TV Malstatt. Auf den Aufstieg in die Verbandsliga verzichtete die Mannschaft allerdings. Der Grund: mit Doris Rauber, Christel Güth, Angelika Dittgen und Angelika Drexler hatten vier starke Spielerinnen aufgehört. Die Mannschaft befand sich im Neuaufbau und sollte in der höchsten saarländischen Liga nicht verheizt werden.
Meister 1979/80 Kreisklasse Südsaar.
Stehend von links nach rechts:
Co-Trainer Fredy Dittgen, Brigitte Schwartz, Doris Rauber, Angelika Dittgen, Christel Güth, Bärbel Sonnhalter, Petra Motsch, Astrid Motsch, Rosi Hilgers, Christiane Peters, Trainer Adolf Schwartz.
Kniend von links nach rechts:
Rosi Cremers, Petra Schmitt, Silka Schneider, Rosi Jost, Karin Hilgers, Martina Feld, Angelika Drexler, Silvia Huwig.
Trotz des Aderlasses belegte die Damenmannschaft in der Saison 1980/81 den 3. Platz in der Kreisklasse und wurde ein Jahr später in der Saison 1981/82 Vizemeister. Diese Vizemeisterschaft in der Kreisklasse Südsaar berechtigte zu einem Relegationsspiel gegen den FSV Jägersburg, den Vizemeister der Kreisklasse Nordaar. Das Spiel fand in St. Ingbert statt, der SFO gewann nach Toren von Brigitte Schwartz und Rosi Hilgers mit 2:0 und stieg in die Verbandsliga auf. Dort schaffte man in der Saison 1982/83 mit Platz 10 den Klassenerhalt, belegte in der Saison 1983/84 den 5. Platz und wurde in der Saison 1984/85 sogar Dritter. In diesem Jahr wurde auch mit einer A-Mädchenmannschaft als Unterbau für die Damen gegründet.
In der Saison 1985/86 stand die Damenmannschaft vor der Sensation: sie belegte vier Spieltage vor Saisonschluss den 1. Platz und träumte schon von der Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft. Doch in den letzten Spielen wurde der Titel verspielt und es sprang leider „nur“ der 3. Platz heraus. Auch in der Saison 1986/87 belegte die Damenmannschaft den 3. Platz hinter dem VfR Saarbrücken und dem SV Weiskirchen. In der Saison 1987/88 holte sich die Damenmannschaft noch einmal einen guten 5. Platz. In der Saison 1988/89 war dann aber Schluss: mitten in der Saison, auf dem 8. Platz liegend, zog die Abteilungsleitung die Mannschaft aus dem Spielbetrieb zurück. Der Grund: die Mannschaft war innerlich zerstritten und es gab „Eifersüchteleien“.
A-Mädchenmannschaft: Saarlandmeister Feld und Halle, Saarlandpokalsieger 1987/88.
Stehend von links nach rechts: Trainerin Elke Loth, Susi Heger, Conny Witkowski, Annika Stass, Jessica Longen, Britta Schwartz, Betreuer Horst Kalle.
Knieend von links nach rechts: Susen Keller, Sieglinde Leinenbach, Jeannette Christmann, Anette Schmidt.
Erfolgreich spielten aber noch die A-Mädchen. Sie machten in der Saison 1987/88 das seltene „Triple“, als sie unter Trainerin Elke Loth sowohl den Saarlandmeistertitel auf dem Feld, als auch in der Halle und zudem noch den Saarlandpokal holten. Aus dieser Mannschaft gingen Riesentalente hervor. So schafften es Susi Heger, Conny Witkowski, Britta Schwartz, Susen Keller, Jeannette Christmann und Anette Schmidt in die Saarauswahl.
In der Saison 1988/89 wurden die A-Mädchen mit ihrem neuen Trainer Jürgen Wolter Vize-Saarlandmeister, Saarlandmeister in der Halle und erneut Saarlandpokalsieger. Auch in der Saison 1989/90 wurden Titel geholt: Das Saarlandpokalendspiel wurde zwar mit 1:3 gegen Bildstock verloren, auch in der Halle blieb hinter Bildstock nur der 2. Platz, doch auf dem Feld holten sich die Salbacher Mädchen den wichtigsten aller Titel: sie besiegten den SV Göttelborn im Endspiel mit 2:0.
In der Saison 1990/91 mussten sich die A-Mädchen einem Neuaufbau unterziehen. Die Top-Spielerinnen Susi Heger, Jeanette Christmann und Anette Schmidt waren dem Mädchenalter entwachsen, auch Trainer Wolter musste aufhören. Neuer Coach wurde Fredy Dittgen, der in den folgenden Jahren zum „ewigen Zweiten“ wurde.
A-Mädchen 1991/92 – Vizesaarlandmeister Halle und Feld
Stehend von links nach rechts:
Trainer Fredy Dittgen, Susanne Matthäus, Britta Schwartz, Susen Keller, Jessica Longen, Silke Morsch, Sandra Weibe, Melanie Münch, Betreuer Horst Kalle.
Kniend von links nach rechts:
Christina Beith, Ferihan Aczigöz, Simone Schleper, Kerstin Firmbach, Tatjana Mohr, Astrid Martin.
So wurden die A-Mädchen sowohl in der Saison 1990/91, als auch 1991/92 stets Vizemeister. In beiden Spielzeiten standen sie gegen Hellas Bildstock im Endspiel. 1991 siegte Bildstock gegen den SFO mit 6:0 und 1992 siegte Bildstock mit 2:1, wobei das Siegtor 3 Minuten vor Schluss fiel. Auch in der Halle blieben die Salbacher Mädels zweimal hinter Bildstock zurück und mussten sich mit Vizemeisterschaften begnügen.
Damenmannschaft 1992/93 – Vizemeister Kreisliga Südsaar
Stehend von links nach rechts:
Trainer Fredy Dittgen, Betreuer Hermann Bastong, Tatjana Mohr, Susanne Matthäus, Susen Keller, Bianca Bost, Kerstin Firmbach, Co-Trainer Jörg Hemmer, Abteilungsleiter Nicky Bost.
Knieend von links nach rechts:
Astrid Martin, Simone Schleper, Britta Schwartz, Ferihan Aczigöz, Jessica Longen, Melanie Münch.
In der Saison 1992/93 gründete Fredy Dittgen wieder eine neue Damenmannschaft, die fast ausschließlich aus den Spielerinnen der A-Mädchen bestand. Lediglich Susi Peitz und Michaela Scheidt waren älter als 19 Jahre. Damit hatte der SFO die jüngste Damenmannschaft im Saarland – vielleicht sogar in ganz Deutschland. Und die Mannschaft schlug sich prächtig, wurde auf Anhieb Vizemeister. Es wäre mehr drin gewesen, wenn beim alles entscheidenden Spiel in Jägersburg nicht „geschummelt“ worden wäre. Die 1. Mannschaft des FSV Jägersburg – die zwei Klassen höher in der Verbandsliga spielte – war an diesem Tag spielfrei und so halfen drei Stammspielerinnen der 1. Mannschaft in der 2. Mannschaft aus. Obersalbach verlor mit 0:2.
Trotzdem hätte diese Vizemeisterschaft zum Aufstieg in die Bezirksliga berechtigt. Aber die Damen des SFO stiegen nicht auf – schlimmer noch, sie mussten vom Spielbetrieb zurückgezogen werden.
Es war etwas geschehen, das niemals hätte geschehen dürfen und das als eines der dunkelsten Kapitel in die Vereinsgeschichte eingehen wird. Es sollen hier keine Namen genannt werden, aber die Geschichte muss als mahnendes Beispiel für falsche Vorstandsarbeit dennoch niedergeschrieben werden.
Unmittelbar vor dem Spiel in Jägersburg hatte der Trainer der Damenmannschaft den Vorstand um einen Zuschuss von 100 Mark gebeten. Der Trainer, der immer unentgeltlich trainiert hatte und auch nie Benzingeld verlangte, wollte den Zuschuss dazu verwenden, um die Mannschaft vor dem Spiel in einer Art „Trainingslager mit Imbiss“ auf das entscheidende Spiel in aller Ruhe vorzubereiten. Der Vorstand lehnte das Gesuch mit der Begründung ab, „die Damen hätten noch keinen Finger für den Verein gerührt“. Darüber waren einige Spielerinnen so entsetzt, dass sie den SFO verließen. Nadine Zewe, Simone Schleper und Torjägerin Kerstin Firmbach hörten auf. Torhüterin Britta Schwartz – die auch in der Saarauswahl die Nummer Eins war – wechselte zum SV Dirmingen. Auch der Trainer und der Abteilungsleiter hörten auf. Die Damenmannschaft musste abgemeldet werden.
Ein Jahr später stellten auch die A-Mädchen unter ihrem Trainer Ralf Krautkrämer den Spielbetrieb ein – die großen Vereine hatten dieser Mannschaft die besten Talente abgeluchst.Nach diesem schrecklichen Vorstandsbeschluss stand also unter dem Strich: zwei gute Mannschaften verloren und etwa 25 Vereinsmitglieder verloren. Waren das die 100 Mark wert gewesen???