Die 90er Jahre - ein Auf und Ab

Das Ende vieler Jugendmannschaften

Saison 1990/91 – 1. Mannschaft

Stehend von links nach rechts:
Trainer Ewald Stoffel, Joachim Gier, Jörg Heppner, Edgar Lehmen, Andreas Weißmann, Christian Müller, Jürgen Wolter, Betreuer Leo Prediger, Günther Ehrhardt (Vorsitzender)

Knieend von links nach rechts:
Roman Barbian, Franz-Josef Brück, Patrick Stoffel, Harry Hilgers, Marco Boßlet, Dirk Boßlet.

In den 90-er Jahren ging es beim SFO im Jugendbereich rapide bergab. Zu Anfang dieses Jahrzehnts hatte man wenigstens noch eine eigene F- und eine E-Jugend. Dazu spielte die D-Jugend in Spielgemeinschaft mit dem SC Eiweiler. Doch gegen Ende des Jahrzehnts hatte der SFO nur noch eine F-Jugend am Start.

Aber es gab auch viel Positives in den 90-er Jahren. Dafür sorgten die Aktiven. Die 1. Mannschaft des SFO war in der Saison 1990/91 unter ihrem Trainer Ewald Stoffel toll gestartet, belegte nach vier Spieltagen und vier Siegen in der Kreisliga B Völklingen den 1. Platz. Am Ende sprang aber nur der 7. Platz unter 12 Mannschaften heraus – obwohl man sich Hoffnungen auf den direkten Wiederaufstieg gemacht hatte.

1991/1992 - Schlagzeilen im Saarland-Pokal und die Vizemeisterschaft der Reserve

Saison 1991/92 – 2. Mannschaft – Vizemeister Kreisliga B Völklingen (Reserve)

Stehend von links nach rechts:
Hermann Bastong, Ralf Leinenbach, Hubert Bartzen jun. (Betreuer), Friedhelm Cremers, Dietmar Leinenbach, Axel Sturm, Patrick Brück, Hardy Kirsch.

Kniend von links nach rechts:
Harald Weißmann, Jo Brück, Detlef Neu, Thomas Müller, Ralf Krautkrämer, Roman Barbian, Patrick Meiser.

Mit Spielertrainer Jürgen Rixecker vom FV 08 Riegelsberg sollte dieser Wiederaufstieg dann gelingen. In seiner ersten Saison 1991/92 sorgte Rixeckers Mannschaft vor allem im Saarlandpokal für Schlagzeilen. In der Vorrunde warf der SFO den FV Matzenberg mit 6:0 aus dem Pokal. Dann mussten in der Zwischenrunde die Landesligisten SC Altenkessel und SV Schnappach dran glauben. Obersalbach stand als einziger saarländischer B-Ligist in der Hauptrunde. Betreuer Leo Prediger träumte schon vom DFB-Pokal und wünschte sich seinen Lieblingsverein Bayern München als Gegner im Weiherwald. Zuerst einmal musste Obersalbach jedoch gegen den Verbandsligisten ASC Dudweiler ran – und besiegte auch diese Mannschaft sensationell mit 2:0! In der 2. Hauptrunde kam dann der Oberligist SV Saar 05 Saarbrücken in den Weiherwald. Vor einer tollen Kulisse von 600 Zuschauern wehrte sich Obersalbach tapfer und verlor ein wenig unglücklich mit 0:3. Vielleicht waren die Pokalerfolge der Grund dafür, dass Obersalbach in der Meisterschaft dann „nur“ Dritter in der Kreisliga B Völklingen wurde. Erstmals nach 1973 holte eine 2. Mannschaft wieder eine Vizemeisterschaft nach Obersalbach.

1992/1993 - Kurz vor dem Ziel den Aufstieg verspielt aber die Meisterschaft für die Reserve

Doch in der Saison 1992/93 wollte man diesen 3. Platz steigern, belegte nach neun Spieltagen auch den 1. Platz – zwei Punkte vor dem SV Wehrden. Dann kam es am 15. 11. 1992 in Obersalbach zum Top-Spiel zwischen Tabellenführer SF Obersalbach und dem Zweiten SV Wehrden. Bei Obersalbach ging anfangs gar nichts und man lag zur Pause 0:4 zurück! Auch eine Wahnsinnsaufholjagd in Hälfte Zwei brachte keine Wende. Obersalbach verlor das Spiel mit 3:4 und gab die Tabellenführung ab. Am Ende der Saison war Obersalbach Dritter hinter Wehrden und Naßweiler. Aber noch war nichts verloren, denn erstmals wurde eine Play-Off-Runde ausgespielt. Die ersten 6 spielten eine eigene Aufstiegsrunde. Auch die letzten 6 spielten eine eigene Runde. Tore und Punkte aus der „normalen“ Saison wurden in die Play-Offs mitgenommen, so dass Obersalbach bei einem 3-Punkte-Rückstand auf Wehrden und Naßweiler noch gute Titelchancen hatte. (Damals galt noch die 2-Punkte-Regelung, für einen Sieg gab es also 2 Punkte). Das erste Spiel der Play-Offs nährte die Hoffnungen, denn Obersalbach gewann in Wehrden mit 2:1. Auch Naßweiler (3:1), Matzenberg (6:1), Ay Yildiz (3:2) und die SF Saarbrücken III (4:0) wurden besiegt und der SFO war nach der Vorrunde der Play-Offs Tabellenzweiter – einen Zähler hinter Wehrden. Am 25. April 1993 übernahm Obersalbach erstmals die Tabellenführung. Im Top-Spiel gegen den SV Wehrden fegte man den Spitzenreiter vor 300 Zuschauern mit 6:0 aus dem Weiherwald. Dann aber folgte eine 2:4-Niederlage in Naßweiler, die Tabellenführung war wieder weg. Es war die einzige Niederlage der Salbacher in den 10 Play-Off-Spielen und man musste sich am Ende mit der Vizemeisterschaft begnügen.

Eine Meisterschaft feierte der SFO dennoch in diesem Jahr: nach der Vizemeisterschaft ein Jahr zuvor holte die 2. Mannschaft von Hubert Bartzen jun. unbesiegt den Titel vor dem SC Ay Yildiz Völklingen.

1993/1994 - Auch beim vierten Versuch aufzusteigen, scheiterte man und wurde Siebenter

In der Saison 1993/94 sollte nach dem 3. Platz und dem 2. Platz jetzt endlich der 1. Platz folgen. Obersalbach ging als großer Meisterschaftsfavorit in die neu gegründete Kreisliga B Saarbrücken-Ost. Doch es klappte nicht. Vielleicht, weil ein paar gute Spieler den Verein verlassen hatten, darunter der Ausnahmetorwart Jürgen Vogel, der zum Verbandsligisten FV Lebach gewechselt war. Aber auch, weil Jürgen Rixecker nach einer Achillessehnenoperation monatelang nicht zur Verfügung stand. Meister wurde schließlich der TuS Herrensohr – Obersalbach belegte den 7. Platz.

1994/1995 - Mit neuem und neuer Kreisliga B wurde man nur Sechster

In den beiden folgenden Spielzeiten wurde der SFO von Günther Donia trainiert. Als Saisonziel gab Donia schon im ersten Jahr seiner Tätigkeit die Meisterschaft an. Und bis zum 8. Spieltag der Saison 1994/95 war Obersalbach auch Tabellenführer. Dann ging nicht mehr viel und man schloss diese Saison in der Kreisliga B Saarbrücken-Ost auf dem 6. Platz ab. Meister wurde die SG Ensheim.

1995/1996 - Auch im zweiten Jahr mit Trainer Günter Donia gelang der Aufstieg nicht

In die Saison 1995/96 ging der SFO etwas vorsichtiger. Diesmal sprach man nicht unbedingt vom Titelgewinn, wollte „nur“ unter die erste Drei. Und wie schon so oft startete Obersalbach glänzend. Von den ersten sechs Spielen wurden fünf gewonnen und einmal unentschieden gespielt. Der SFO stand auf dem 1. Platz. Dann holte er aus den nächsten neun Spielen ganze vier Punkte – das hieß Platz 8 nach der Vorrunde. Und am Saisonende stand man in der Kreisliga B-Saarbrücken-Ost unter 16 Vereinen auf dem 10. Platz.

1996/1997 - Mit 12 Punkten Abstand auf Platz 2 endlich der Wiederaufstieg in die Kreisliga A

Saison 1996/97 – 1. Mannschaft – Meister Kreisliga B Saarbrücken-Ost

Stehend von links nach rechts:
Leo Prediger (Betreuer), Hubert Bartzen jun. (2. Vorsitzender), Harry Hilgers, Axel Schon, Frank Maron, Marco Boßlet, Jörg Heppner, Stephan Klein, Jürgen Vogel, Ingmar Schmeer.

Kniend von links nach rechts:
Oliver Schramm, Jörg Stephan, Frank Darm, Harry Ruby, Patrick Meiser, Mario Winterhalter, Roman Barbian, Jochen Klein, Bernd Hilgers.

Doch die Saison 1996/97 wurde zum großen Triumph und wieder einmal schrieb der SFO saarlandweit positive Schlagzeilen. Ausgelöst wurde dieser Boom durch zwei „glückliche Umstände“. Am 21. Januar 1996 hatte die Generalversammlung Roman Barbian zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt. Barbian trat mit einer ganz jungen Vorstandsmannschaft an, die ein klares Konzept hatte. Das Konzept hieß: Raus aus der B-Klasse. Da Trainer Donia erklärt hatte, am Ende der Saison aufzuhören, suchte der neue Vorstand einen neuen Trainer. Die Generalversammlung war noch keine halbe Stunde zu Ende, als Fredy Dittgen bei einem Hallenturnier in Riegelsberg seinen Cousin Ingmar Schmeer ansprach und fragte, ob Schmeer keine Lust habe, Trainer in Obersalbach zu werden. Schmeer, der damals beim Landesligisten SF Köllerbach Mannschaftskapitän war, hatte große Lust und der Vorstand verpflichtete ihn für die neue Saison. Das war Glücksgriff Nummer Eins. Für Glücksgriff Nummer Zwei sorgte Schmeer selbst. Er holte die Walpershofer Mario Winterhalter, Harald Ruby und Axel Schon, sowie Oliver Schramm vom SC Eiweiler nach Obersalbach. Vor allem die Verpflichtung Schons galt als Sensation. War Schon doch jahrelang von großen Vereinen umworben worden und dennoch stets seinem Heimatverein Walpershofen treu geblieben. Erster Tabellenführer in der wieder eingeführten Kreisliga B Völklingen war jedoch der SC Bliesransbach II. Obersalbach hatte sich in der Vorrunde ein paar Patzer erlaubt. Zum Beispiel zu Hause beim 1:1 gegen die DJK Burbach oder beim 0:3 auf dem Heidstock. Am 11. Spieltag übernahm Obersalbach nach einem 4:1-Sieg über den bisherigen Tabellenführer SC Ay Yildiz erstmals die Spitze und gab sie bis zum Schluss nicht mehr ab. Am 23. März 1997 kam es im Weiherwald zu einem der denkwürdigsten Spiele, die es je gegeben hatte. Tabellenführer Obersalbach empfing den Vierten SV Wehrden. Für Wehrden war es die letzte Chance noch mal ins Titelrennen eingreifen zu können. Es war auch das Duell der beiden besten Torjäger dieser Liga: Salbachs Axel Schon hatte bisher 37 Tore geschossen, Wehrdens Volker „Babbe“ Wagner 30. Zum Glück für Obersalbach ließ Wehrdens Trainer Hansi Müller Volker Wagner eine Halbzeit lang „aus disziplinarischen Gründen“ auf der Bank schmoren. Zur Halbzeit führte Obersalbach mit 4:1. Das Spiel ging dann 9:5 für Obersalbach aus! Axel Schon hatte 5 Tore erzielt – und Babbe Wagner hatte nach seiner Einwechslung 4 Treffer geschossen! Jetzt hielt keiner mehr den SFO auf und drei Spieltage vor Schluss stand der Titelgewinn fest: Am 27. April 1997 wurde er zu Hause durch einen 1:0-Sieg über den FV 08 Riegelsberg II unter Dach und Fach gebracht. Oliver Schramm schoss das Meistertor. Am Ende wurde Obersalbach mit 12 Punkten Vorsprung auf Vizemeister Lauterbach überlegen Meister und stieg wieder in die Kreisliga A Warndt auf. Außerdem hatte sich Axel Schon mit 57 Toren den Saarlandrekord geholt. 

Am Meisterschaftserfolg beteiligt waren: 

Tor – Mario Winterhalter, Jürgen Vogel
Abwehr – Frank Maron, Jörg Stephan, Jochen Klein, Harald Ruby, Timo Pohl, Ralf Leinenbach, Jörg Heppner, Karsten Hübsch
Mittelfeld – Ingmar Schmeer, Oliver Schramm, Harry Hilgers, Bernd Hilgers, Frank Darm, Roman Barbian, Helmut Böhm
Angriff – Axel Schon, Stephan Klein, Marco Boßlet, Maik Kasper, Patrick Meiser

1997/1998 - Trotz einiger Abgänge ein solider Mittelfeldplatz als Aufsteiger

Saison 1997/98 – 1. Mannschaft – 8. Platz Kreisliga A Warndt

Stehend von links nach rechts:
Hubert Bartzen jun. (2. Vorsitzender), Hermann Bastong (2. Spielausschussvorsitzender), Ingmar Schmeer, Patrick Meiser, Ralf Dimmong, Jochen Klein, Axel Schon, Harry Ruby.

Kniend von links nach rechts:
Frank
Darm, Mario Winterhalter, Oliver Schramm, Ralf Leinenbach, Detlef Neu.

In die Saison 1997/98 startete der SFO gehandicapt. Die Stürmer Marco Boßlet und Maik Kasper gingen weg, Spielmacher Harry Hilgers hörte auf. Gleichwertiger Ersatz wurde nicht gefunden. Außerdem musste man fast alle Heimspiele auf dem Hartplatz an der Heusweiler Realschule austragen. Der Platz im Weiherwald wurde wegen Grubenschäden saniert. An der Realschule gab es kein Clubheim, so dass dem SFO wichtige Einnahmen verloren gingen. Schlimm war auch, dass Obersalbach im Herbst und Winter nur Lauftraining machen konnte, denn an der Realschule gab es kein Flutlicht. Erst am 8. März 1998 konnte man wieder ein Heimspiel im Weiherwald austragen! Dennoch wurde die Saison sportlich zu einem Erfolg. Pessimisten hatten schon den Abstieg prophezeit, aber Salbach schloss die Runde mit einem guten 8. Platz ab.

1998/1999 - Das Ziel unter die erst 5 zu kommen, spielte man um den Abstieg

In die Saison 1998/99 ging Obersalbach mit großen Ambitionen. Zwar hatte Ingmar Schmeer aufgehört, aber ansonsten hatte man keine wichtigen Spieler verloren. Dafür aber zehn Neue dazu geholt. So viele Neuverpflichtungen gab es in Salbach noch nie. Darunter auch der neue Spielertrainer Michael Maurer vom Bezirksligisten SV Klarenthal. Ziel war ein Platz unter den ersten Fünf. Doch es kam anders. Bis zum Jahreswechsel hagelte es hohe Niederlagen, ab und zu gab es mal ein Unentschieden, aber keinen einzigen Sieg. Obersalbach war im Winter des Jahres 1998 abgeschlagen Tabellenletzter. Die Gründe: starke Spieler, wie Cord Backe, Rüdiger Messmer oder Frank Bachmann, waren oft verletzt. Erst in der Schlussphase der Saison zeigte Obersalbach was es kann. In den letzten sieben Spielen wurden mehr Punkte geholt, als in den 23 Spielen davor und man konnte sich noch auf den rettenden 15. Platz vorarbeiten.

1999/2000 - Déjà vu im Weiherwald - Der neute Abstieg im letzten Jahr des Jahrzehnts

Dann aber passierte in der Saison 1999/2000 das gleiche, wie zehn Jahre zuvor. Wieder stieg der SFO in der letzten Saison des Jahrzehnts ab. Dass Axel Schon nach Walpershofen zurück gegangen war, spielte beim Abstieg sicherlich eine große Rolle. Dennoch hatte die Saison wie so oft gut begonnen. Am 9. Spieltag wurde der SV Walpershofen mit 1:0 besiegt und in der Tabelle überholt. Es sah nicht nach einem Abstieg aus. Aber dann folgte die peinliche 0:5-Niederlage beim Tabellenletzten FC Dorf im Warndt, der bis dahin noch ohne Sieg war. Es war der Anfang vom Ende. Jetzt hagelte es Niederlagen und der SFO rutschte auf den letzten Platz ab. Am letzten Spieltag vor der Winterpause, nach einer 2:5-Niederlage auf der Ritterstraße, trennte sich der SFO von Trainer Maurer. Sein Nachfolger wurde Christian Klein, der das „Wunder vom Weiherwald“ aber nicht schaffte. Unter Klein holte die Mannschaft nur noch 8 Punkte – unter Maurer hatte sie 12 geholt. Der Trainerwechsel war sicherlich das falsche Mittel gewesen. Aber es gab noch andere Gründe. Nach Erfolgen hob die Mannschaft immer ab. Und vor dem wichtigen Spiel in Dorf im Warndt hatten einige Spieler bis in die Morgenstunden kräftig Party gefeiert