Die 2000er - Ein Jahrzehnt mit vielen Ernüchterungen

Die Jahre 2000 bis 2006 würden alle Obersalbacher am liebsten aus ihrer Erinnerung streichen. Ein Sturzflug nach unten war angesagt und irgendwann in ferner Zukunft werden unsere Nachkommen einmal „vom absoluten Tiefpunkt“ in der Geschichte der Sportfreunde Obersalbach reden.

Dabei hatte es im Mai 2000 so gut begonnen. Erstmals seit 20 Jahren konnte Obersalbach wieder eine A-Jugend ins Rennen schicken. Jugendleiter Patrick Steinkopf hatte dafür den Grundstein gelegt, als er zehn Obersalbacher im Alter von 14 bis 16 Jahren fürs Fußballspielen begeisterte. Um die Mannschaft zu vervollständigen fehlten aber noch ein paar Mann. Die besorgte Geschäftsführer Fredy Dittgen, der vier Spieler des SV Holz und einen Spieler des SV Wahlschied als Gastspieler nach Obersalbach holte. Nachteil: die zehn Obersalbacher waren noch im B-Jugendalter, die Gastspieler im ersten A-Jugendalter. Dennoch ging die A-Jugend an den Start, kassierte zwar mehrere zweistellige Niederlagen, ließ sich dadurch aber nicht entmutigen. Als Trainer fungierte in der ersten Saison Fredy Dittgen, unterstützt von Hubert Bartzen jun. und Franz-Josef Brück.

Saison 2000/2001 – A-Jugend

Stehend von links nach rechts:
Jo Brück (Co-Trainer), Hubert Bartzen jun. (Co-Trainer), Achim Rieber, Steven Schock, Kai-Uwe Roos, Kai Rippel, Philipp Bodewig, Christian La Roche, Fredy Dittgen (Trainer).

Knieend von links nach rechts:
Jörg Altmeyer, Daniel Schmidt, Paul Gisbrecht, Bastian Schwarz, Stefan Neu, Benjamin Becker.

Auch die 1. Mannschaft sorgte für Aufsehen. Allerdings nur in der Presse: Obersalbach hatte mit der Verpflichtung von Spielertrainer Ralf Winckler eine Sensation geschafft. Winckler hatte immer hochklassig gespielt und war gerade erst mit dem SV Röchling Völklingen in die Oberliga Südwest aufgestiegen. Da er in Niedersalbach wohnte, reizte ihn die Traineraufgabe in Obersalbach mehr, als die Oberliga Südwest. Doch Winckler hatte noch einen gültigen Amateurvertrag in Völklingen und musste für teures Geld frei gekauft werden. So war es dem SFO aus finanziellen Gründen nicht mehr möglich, weitere Neuverpflichtungen zu tätigen. Lediglich Jörg Weber (SF Köllerbach II) und Carsten Heuwinkel (DJK Burbach) stießen noch hinzu. Deshalb lautete das Saisonziel 2000/2001 auch nicht „direkter Wiederaufstieg“, sondern Mittelfeldplatz. Am Ende kam der 8. Platz heraus – in einer Liga mit nur elf Vereinen. Knackpunkt war das Fehlen eines Torjägers. Winckler war als Libero mit 9 Toren der beste Schütze.

In der Saison 2001/2002 wollte Obersalbach aber um den Titel mitspielen. Der 2. Vorsitzende Hubert Bartzen jun. hatte es geschafft, Torjäger Axel Schon aus Walpershofen zurück zu holen. Mit Torwart Thomas König (FC Riegelsberg II), Jan Schmidt (VfB Heusweiler), Oliver Rack (SC Eiweiler), Andreas Junk, Thorsten Steinert, Sascha Altpeter (alle FC Riegelsberg II), Gilbert Plügge (FC Lindenhof Mannheim), Thorsten Schäfer, Markus Groß (beide SF Hierscheid), Marc Ludwig (SV Klarenthal) sowie Kai Rippel, Kai-Uwe Roos, Steven Schock, Paul Gisbrecht und Martin Bender (alle eigene A-Jugend) stellte der Vorstand Ralf Winckler 15 neue Spieler zur Verfügung. Nur einer (Gundolf Kerber) hatte den Verein verlassen. Die Vorrunde verlief auch recht ordentlich, Obersalbach spielte oben mit, belegte am Ende der Vorrunde den 4. Platz. Dann aber verletzte sich Torjäger Axel Schon. Mit ihm hatte Obersalbach in den ersten 10 Spielen 19 Punkte geholt. Ohne Schon gab es in den nächsten 10 Spielen nur noch 5 Punkte. Außerdem wechselte Trainer Winckler im Winter zu den Sportfreunden Köllerbach, die einen Libero suchten. Außer Winckler hörten auch noch fünf weitere Spieler im Winter auf. Neuer Trainer in Obersalbach wurde Jochen Müller. Doch ohne Winckler und die fünf Stammspieler rutschte Obersalbach zum Saisonende auf den 9. Platz unter 11 Mannschaften ab – das schlechteste Ergebnis der Vereinsgeschichte. Leider musste auch die A-Jugend in dieser Saison wieder vom Spielbetrieb zurückgezogen werden. Sie war als SG Obersalbach in Spielgemeinschaft mit dem FV Schwarzenholz unter Trainer Franz-Josef Brück in die Saison gegangen und es wurden endlich auch die ersten Siege gefeiert. Doch ein paar Obersalbacher Spieler hatten keine Lust aufs Training, die Schwarzenholzer Spieler fühlten sich im Stich gelassen, kündigten ihren Wechsel zum SC Reisbach an und der Vorstand meldete die Mannschaft auf Vorschlag von Franz-Josef Brück wieder ab.

Für die Saison 2002/2003 verstärkte sich Obersalbach erneut mit guten Spielern. Allen voran Thomas Schaeidt vom Landesligisten Teutonia Jägersburg. Außerdem kamen Stephan Klein (SC Reisbach), Achim Rieber (SV Wahlschied), Kai Dörrer (Eintracht Jägersfreude), Tilmann Kundler (VfB Heusweiler), Sascha Bajic (Teutonia Jägersfreude), Sascha Ingenbrand, Sascha Schwarz (beide FV Matzenberg) sowie Stefan Neu und Christian Diehl (beide eigene A-Jugend). Nach einem Trainingslager in Darmstadt war die Mannschaft top vorbereitet und ging als Geheimfavorit in die Saison. Der Start wurde aber total verpatzt. Sieben Niederlagen gab es in den ersten neun Spielen! Was Obersalbach kann, zeigte es im Oktober und November, als es eine eindrucksvolle Siegesserie hinlegte, dabei die Spitzenteams SV Röchling Völklingen II zu Hause mit 3:2 und den Tabellenzweiten SV San Paolo auf dessen Platz sogar mit 5:2 besiegte. Doch nach der Winterpause folgte dem Hoch wieder ein Tief und am Ende sprang wieder nur der 9. Platz unter 11 Mannschaften heraus.  

Neuer Trainer in der Saison 2003/2004 wurde Rüdiger Dorfmann (SV Landsweiler). Er musste eine völlig neue Mannschaft aufbauen und belegt in seiner ersten Saison – in der Obersalbach in der Kreisliga B Lebach spielte – den 14. Platz unter 15 Vereinen. Das war das schlechteste Ergebnis in der Vereinsgeschichte.

Die Saison 2004/2005 schien aber viel besser zu laufen. Trotz schlechtem Start wurde Obersalbach immer stärker. Arbeitete sich vom letzten Platz auf den 10. Rang zu Beginn der Winterpause hoch, fiel nach der Winterpause aber wieder in das berühmt-berüchtigte „Obersalbacher Loch“ in dem wegen mangelndem Trainingsfleiß seit Jahren die Punkte verschwinden. Am Ende wurde der 13. Platz belegt – unter 14 Mannschaften.

In der Saison 2005/2006 sollte es nach zwei vorletzten Plätzen endlich aufwärts gehen. Die junge Obersalbacher Mannschaft wurde großteils zusammen gehalten, ein paar hoffnungsvolle Spieler kamen hinzu. So erwartete man sich viel von Guiseppe Fatadi (SV Güdingen), Pascal Hansen, Stefan Dörr (beide SV Walpershofen), Luigi Vendra (AFC Saarbrücken) und Fabrice Neu (FC Neuweiler). Dann aber befiel eine unheimliche Seuche den SFO: insgesamt 11 wichtige Spieler kamen nicht oder hörten. So bat Torwart Fabrice Neu unmittelbar nach seiner „Vertragsunterschrift“ um Auflösung des „Vertrages“, da ihm der SC Großrosseln einen Arbeitsplatz geboten hätte. Vendra kam nie ins Training, Dörr und Andreas Junk hörten auf und mit Sascha Ingenbrand und Sascha Schwarz waren gute Spieler mitten in der Saison als Vertragsamateure zum FV Matzenberg gewechselt. Der SFO stürzte auf den letzten Platz ab. Im Oktober beschlossen Trainer Dorfmann und der Vorstand die einvernehmliche Trennung. Mit Dorfmann hörte auch Pascal Stauner auf. Zudem verließen Ronny Thielen und Kai Rippel den Verein. Die Personaldecke war extrem dünn geworden. Darunter litt nicht nur die 1. Mannschaft, sondern auch die 2. Mannschaft. Im Winter 2005 verpflichtete der SFO Trainer Axel Schniebs. Ein Hoffnungsträger, der durch seine guten Kontakte und seine Möglichkeiten auf Vermittlung von Arbeitsplätzen zusammen mit dem Vorstand dabei ist, eine neue Mannschaft aufzubauen. Die Saison 2005/2006 wurde mit dem 16. Platz abgeschlossen. Erstmals in seiner Vereinsgeschichte belegte Obersalbach damit den letzten Platz. Aber die Saison 2006/2007 – die Jubiläumssaison im 40. Jahr des Bestehens – soll endlich den ersehnten Aufschwung bringen.